Inspiration für den Alltag: "Vergänglichkeit/Tod“

25.12.2024

Wir befinden uns im Monat Dezember. Mal ist es draußen warm, mal ist es draußen kalt und immer wieder stürmische Winde. Auch in der Politik und in der Gesellschaft ist es stürmisch geworden. Man spürt das nichts mehr so bleibt, wie es mal war. Im Buddhismus ist Vergänglichkeit & Tod eine wichtige Wahrheit. Heute schreibe ich über die 2. Erinnerung, von den 4. Erinnerungen im Buddhismus. Die 4. Erinnerungen sind nochmal: kostbare menschliche Geburt, Vergänglichkeit/Tod, Karma und Samsara. Niemand kann der Wahrheit entkommen, dass nichts so bleibt wie es ist. Jeder muss den ständigen Fluss der Veränderung akzeptieren. Man kann nichts festhalten und trotzdem versuchen wir es ständig. Das erzeugt leidvolle Situationen in unserem Leben. Wir versuchen Dinge zu fixieren, indem man z.B. sagt: "Das haben wir immer so gemacht" oder "So bin ich eben, da kann man nichts dran ändern." Oder wir grübeln ständig über vergangene oder zukünftige Erlebnisse nach. Es gibt eine buddhistische Weisheit die lautet: "Verweile nicht in der Vergangenheit, träume nicht von der Zukunft. Konzentriere dich auf den gegenwärtigen Moment." Immer wieder zurückkommen ins Hier und Jetzt. Genau das ist es, was wir bei der Meditation und auch beim Qi Gong üben. Indem wir in der Meditation die Gedanken immer wieder loslassen und zum Atem zurückkehren, kommen wir im Jetzt an. Beim Shibashi Qi Gong nehme wir auch noch den Körper dazu. Wir spüren immer wieder unseren Körper und lass immer mehr die Anspannung in den Muskel, Sehnen, Faszien los. Die Energie von Stress, Anspannung, Ärger, Angst etc. habe sich in unserem Körper abgespeichert und wir erlauben uns nun, dass sie sich wieder auflösen dürfen, dass sie wie Eis in der Sonne zu schmelzen beginnen und sich auflösen. Dinge, Situationen und Menschen verändern sich ständig. Man kann versuchen gegen die Vergänglichkeit und den Wandel anzukämpfen, was sehr viel Energie verbraucht und sehr anstrengend ist. Oder man kann immer mehr üben und kultivieren, mit den Umständen zu fließen, dem natürlich Lauf der Dinge zu folgen. Im Daoismus nennt man dieses Prinzip: "Wu Wei". Handeln durch Nichthandeln. Ein Beispiel für Wu Wei wäre der Blick des Gärtners für seine Pflanzen: er kann sie nur wachsen lassen und mit bestimmten Dinge, wie z.B. Gießen und Jäten, ihre Entwicklung und ihr Gedeihen begünstigen. Es bringt jedoch nichts, wenn er an ihnen zieht, damit sie schneller wachsen. Wu Wei ist eine Haltung der Mühelosigkeit: die wesentlichen Dinge geschehen von allein, und es ist schon viel getan, wenn wir ihnen nicht im Wege stehen. Die ganz große Vergänglichkeit ist der Tod. Mit der Geburt steuern wir unaufhaltsam dem Tod entgegen. Der Tod ist unbegreifbar und doch eine Realität. Mit dem Thema Tod wollen wir uns meist nicht beschäftigen. Doch im Buddhismus und auch Daoismus gibt es Übungen, die einladen, sich diesem Thema zu nähern. "Heute werde ich sterben" oder "Heute ist man letzter Tag auf Erden". Was macht so ein Satz mit mir? Es kann einem Furcht einflößen, was auch normal wäre oder mich wachrütteln für die Frage: "Was ist wirklich wichtig im Leben?", "Was ist das Wertvolle, das Wunderbare am Leben zu sein?". Der 2. Erinnerer ist ein mächtiger Wachmacher, der uns hilft immer wieder zurückzukommen, zur Einfachheit des Lebens und der uns zeigt, das es schon ein Wunder ist, das wir lebendig sind. Wir können immer wieder aufwachen uns zu erfreuen, dass wir leben und das es um uns herum, auch so viele Wunder gibt: Die Jahreszeiten, Sonnenaufgang & Sonnenuntergang, der Mond, die Sterne, die Natur, Tiere und andere Menschen. Wir haben jeden Tag die Chance neu zu starten, wiedergeboren zu werden und den Wandel und die Transformation zu begrüßen und mit ihnen zu fließen. Enjoy Body and Mind. Lets do it and never give up :-)

Ich wünsche euch viel Freude und Inspiration beim Erforschen dieses Themas! Bis zum nächsten Mal und mit Freude am Fluss des Lebens. Genießt die letzten Monat des Jahres 2024!

Bild: von Dennis Engel